Mein Jahresrückblick 2024

Teller, Serviette, Besteck und darauf ein Umschlag mit dem Namen Tanja

Mein Jahresrückblick 2024: Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt

Auf den ersten Blick, versehen nur mit einigen Schlagworten, war 2024 ein ganz schön trauriges und belastendes Jahr. Darum gibt es heute einen genaueren Blick auf alles. Vielleicht war doch gar nicht alles so schlecht, hm? Tatsächlich hätte ich zu Beginn des Jahres im Januar nicht geahnt, was mir noch alles bevorsteht. Auf der anderen Seite wiederum hätte ich am Ende des Jahres nicht erwartet, so positiv zurückblicken zu können. Und dafür allein hat sich die Reflexion schon gelohnt. Durch diese wurde ich durch eine Blogaktion von Judith Peters motiviert.

 

Meine Themen und Highlights in 2024

Krankheit & Hilflosigkeit

Mutter und Tochter vor einer Hausfassade
Mama und ich

Im Februar ist meine Mutter völlig unerwartet und plötzlich lebensbedrohlich erkrankt. Und das, obwohl sie immer völlig fit und selbständig war, von anhaltenden Knieproblemen in der letzten Zeit mal abgesehen. Es kam eine sehr schwere Zeit für mich. Angefangen mit dem Gefühl „Da stimmt etwas nicht“, weil ich meine 600 km entfernt lebende Mutter nicht erreichen konnte, über die wilde Suche per Telefon um herauszufinden, wo sie ist und was überhaupt los ist, bis hin zur Erkenntnis, dass meine Mutter beatmet auf der Intensivstation liegt und alles in der Schwebe ist.

Es hat mich viel gekostet, an Ideen, Energien, Zeit, Gerede, Diskutiere und Geschreibe mit etlichen Leuten, Erklärungen … aber letztlich war es möglich, mit wilder Pendelei via ÖPNV täglich vor Ort auf der Intensivstation sein zu können und den Weg zu begleiten von der Intensivstation über die Weaning-Station, eine Akutstation, eine Reha-Station … und von dort dann den Schock einer weiteren furchtbaren Diagnose mitzunehmen.

Weitere Monate später zog meine Mutter in meine Nähe und auch Operationen und Komplikationen wurden überwunden.

Insgesamt überschattete all das knapp acht Monate des Jahres.

Eine Zeit, die ich nie wieder erleben möchte. Aber auch eine Zeit, in der ich viel gelernt habe und sehr gewachsen bin persönlich. Und vor allem eine Zeit mit Happy End.

Farewell, Archimedes

Kater Archimedes liegt auf dem Sofa
Archimedes

Ein Abschied stand dann 2024 aber leider doch an: Mein Kater Archimedes musste im Mai 2024 verabschiedet werden.

Als ich ihn als Baby zu mir holte, erfuhr ich erst verspätet, dass man einen angeborenen Herzfehler bei ihm bewusst unterschlagen hatte. Der Tierarzt meinte, er würde wahrscheinlich nicht mal ein halbes Jahr alt werden, so schwerwiegend sei der Fehler.

Was tun? Er bekam einen großen Namen (Archimedes, nach dem Mathematiker und Physiker), damit der ihm helfe, groß und stark zu werden. Albern? Kann sein. Er wurde allerdings tatsächlich ein Kämpfer. Vom Wesen her nicht aus der Ruhe zu bringen, voller Langmut und Empathie, aber alle Probleme lösend oder eben hinnehmend. Er hat sich nie von irgendwas abbringen lassen und gleichzeitig immer gut auf sich selbst aufgepasst (zum Beispiel nicht länger als 2-3 Minuten umher zu tollen, um nicht außer Atem zu geraten).

Als ich ihn verabschieden musste, war das 3 Monate vor seinem 18. Geburtstag.

Ich hoffe, jetzt kann er umher tollen, so viel er will. Wo auch immer.

Hochzeit: Ja, ich wollte!

Ich als strahlende Braut
Ich als strahlende Braut

Der Antrag kam Heiligabend 2023 und bis Februar (siehe voriges Thema) sah es so aus, als würden mich Planung und Umsetzung meiner Traumhochzeit im Oktober ganzjährig beschäftigen.

Mehr als einmal haben wir überlegt, einen Rückzieher zu machen, alles zu canceln oder zu verschieben. Letztlich haben wir aber jedes Mal beschlossen, dass wir bei unseren Plänen bleiben.

Und es war auch ohne „noch mehr“ von allem eine wunderschöne, ruhige, romantische kleine Hochzeit. Ganz genau so, wie ich sie mir immer erträumt habe. Mit Familie und Freunden an unserer Seite, wunderbarem Ambiente, einer persönlichen und zugleich lustigen Traurede, perfekter Location und ebensolchem Service und Essen.

Wie lange habe ich Angst davor gehabt, es könnte regnen und wie schrecklich das wäre, oh je! Funfact: Es hat den ganzen Tag über geschüttet wie aus Eimern. Und das war komplett egal.

Ich rocke das Studium!

Notizheft, Kopien, Stift und andere Utensilien auf einem Tisch
Lesen, lernen, schreiben … studieren!

Ein berufsbegleitendes Vollzeitstudium neben dem Job ist ohnehin schon fordernd. Das auch noch zu schaffen, derweil ich durch die Erkrankung meiner Mum so eingebunden bin, erschien mir unmöglich. Ich habe also zeitnah ein Gespräch mit der betreuenden Professorin gesucht zu einem Urlaubssemester bzw. dazu, keine Prüfungen im Sommersemester abzulegen. 

Letztlich habe ich zwar oft nicht an Veranstaltungen teilnehmen und entsprechend sehr auf Selbststudium setzen müssen, aber ich habe sämtliche Prüfungen dennoch abgelegt. Sogar ohne Nachteilsausgleich, der mir aufgrund der Umstände gewährt worden wäre. Natürlich im Ergebnis nicht so gut, wie es hätte werden können, aber dennoch sehr viel besser, als ich mir hätte träumen lassen.

Ein klassischer Fall davon, über sich hinaus zu wachsen … und für die Erkenntnis, dass „durchziehen“ manchmal die bessere Lösung ist als abwarten, Tee trinken oder zu verschieben.

Richtungsweisendes

Portrait mit optimistischem Blick
Optimistischer Blick nach vorn

Der gesamte Verlauf des Jahres hat mich immer wieder dazu gezwungen, Dinge zu hinterfragen, in mich hinein zu horchen, mich damit zu beschäftigen, wo jetzt genau Prioritäten liegen (und wo nicht), und all das hat dafür gesorgt, dass ich Ende des Jahres nun ein sehr viel klareres Bild davon habe, was ich tun möchte, wobei ich mich wohl fühle und davon, wohin ich mich entwickeln möchte. Ein immer noch ausbaufähiges Ding – aber ein trotzdem schon sehr befreiendes Gefühl.

Deutscher Pflegetag Berlin

Eingang des Deutschen Pflegetages 2024 Berlin
Eingang zum Deutschen Pflegetag 2024 in Berlin

Schon so viele Jahre lang habe ich mir vorgenommen, zum Deutschen Pflegetag nach Berlin zu fahren. Immer kam etwas dazwischen. Arbeitstage, Geld zu knapp, zu stressig etc.

2024 hatte ich nun die Möglichkeit, im Rahmen einer Uni-Exkursion hinzufahren, und es war so, so toll!

Das war generell das erste Mal seit Jahren, dass ich auf einem Kongress war (eigentlich liebe ich Messen und Kongresse!), und ich habe es sehr genossen. Die Zeit flog nur so dahin, ich hätte gern noch viel mehr Zeit dort verbracht, und die Tage haben mich auch nachhaltig noch über Wochen hinweg beschäftigt. Wie großartig!

Besonders begeistert bin ich noch immer davon, durch eine der Podiumsdiskussionen im Nachgang noch mit dem Vorstand der PAN DACH gesprochen zu haben. Diese Organisation war mir bis dato unbekannt und hat mich sehr begeistert. Davon werde ich 2025 sicherlich noch mehr berichten.

Weitere schöne und besondere Momente in 2024

Vielleicht gerade wegen der vielen negativen Erfahrungen in diesem Jahr habe ich die schönen und besonderen Momente umso mehr zu schätzen gelernt. Und in der zweiten Jahreshälfte habe ich auch verstärkt darauf geachtet, sie herbei zu führen. Essen gehen einschließlich auswärts frühstücken und dabei neue Restaurants kennenlernen, vermehrt wieder neue Rezepte kreieren und ausprobieren, auf eine trotz allem ausgewogene Ernährung achten, Besuche im Open Air-Kino, im klassischen Kino, Volksfestbesuche, Wellness im Kosmetiksalon …

Schild mit "Age of Knights" darauf
Mein erster Besuch eines Escaperooms. Wir haben zwar etwas überzogen, aber es war herrlich!
Selfie mit eingecremtem Gesicht und Haube bei der Kosmetikerin
Wellness ist Selfness!
Bänke und Fahrräder vor einer beleuchteten Kulisse
Mein erstes Mal Outdoor-Kino
Bemalter Stein mit alter Frau und Kopftuch
Steinmalerei – Dinge dürfen einfach Spaß machen!
Restaurant-Terrasse vor einem Gehweg und See bei Sonnenuntergang
Den Sonnenuntergang am See erleben

Mein 2024-Fazit

Worauf bin ich 2024 stolz?

Ich hätte zu Beginn des Jahres nie gedacht, dass ich es über weite Strecken eines Jahres schaffe, so sehr auf Hochtouren zu laufen, wie es in diesem Jahr nötig war UND dabei noch ausreichend auf mich selbst zu achten. Ich habe mich meinen großen Schrecken der Formulare und der Bürokratie gleich zigfach gestellt (und Freunde werden wir dennoch nie werden), sehr vieles organisiert, in die Wege geleitet und umgesetzt.

Was war die beste Entscheidung, die ich 2024 getroffen habe?

Tatsächlich sind es drei Entscheidungen:

  • Unsere Hochzeit im Oktober
  • Meine Mutter nach vielen Jahren endlich wieder in meiner Nähe zu haben
  • Die Entscheidung für diesen Blog; denn auch, wenn er bislang etwas schleppender anläuft, habe ich noch sehr, sehr viel damit vor und freue mich darauf! 

Was habe ich 2024 über mich selbst gelernt?

  • Ich bin mental stärker, als ich angenommen hätte
  • Unter Druck arbeite ich besser – und es funktioniert tatsächlich, sich den selbst aufzuerlegen
  • Ich brauche sehr klare Strukturen, Vorhaben und … Listen 😊 

Erste Male: Das habe ich 2024 zum ersten Mal erlebt/gemacht.

  • Ich habe diesen Blog angelegt.
  • Ich habe erfolgreich um ein paar Aspekte im Job gekämpft.
  • Ich war erstmals in einem Escaperoom.
  • Ich war erstmals im Outdoor-Kino.
  • Ich war zum ersten Mal beim Deutschen Pflegetag. 

Welche wichtigen Lektionen hat mir 2024 mitgegeben?

Für die eigenen Träume und Wünsche zu kämpfen lohnt sich. Immer. 

Wofür bin ich 2024 besonders dankbar?

Ich bin eigentlich jetzt am Jahresende für sehr vieles besonders dankbar. Ich bin dankbar für meinen Traummann an meiner Seite, dass es meiner Mutter gut geht und sie in meiner Nähe ist, liebe unsere kleine Wohnung, die so gut gelegen ist und uns sogar ein kleines Gärtchen bietet. Ich bin dankbar dafür, tags die Spatzen an der Tränke zu sehen, für den Baum, der dem gemütlichen Igel eine Winterschlafbehausung bietet, für herzliche Arbeitskolleg*innen mit der richtigen Einstellung und ebensolche Vorgesetzte, für die nahbare und flexible Uni mit fachlich tollen und zugleich empathischen Dozierenden, von denen ich viel lernen darf, für meine persönliche Entwicklung in diesem Jahr beruflich wie auch privat, kurzum: für ein sehr harmonisches und angenehmes Umfeld.

Was lasse ich im Jahr 2024 zurück und nehme es nicht mit in 2025?

Ich orientiere mich nicht mehr an Meinungen bzw. an dem, was „man so macht“, „man so sollte“. People pleasing ist einfach eine unsinnige Angewohnheit. Gerne anerzogen, schwer loszuwerden, aber wie sonst will man authentisch sein? Darum verabschiede in mich noch sehr viel strikter davon, als ich es bislang ohnehin schon getan habe.

Mein 2024 in Zahlen

Am 1. Oktober 2024 habe ich meinen ersten Blogbeitrag veröffentlich, am 7. November meinen ersten Beitrag bei Instagram.

So entstanden bislang

  • 5 Blogartikel mit insgesamt 176 Page Views
  • 5 Instagram-Posts/-Reels, die mir 22 Follower bescherten

Davon abgesehen habe ich 2024 insgesamt 18 kg abgenommen, die ich +-2-3 kg auch seither halte.

Mein Ausblick auf 2025

Was ich 2025 anders (besser) mache

  • Statt weniger: MEHR Listen, Vorhaben, Tracking von allem möglichen, Pläne, Träume … ich fahre besser mit mehr. 
  • Regelmäßiger bloggen, auch wenn ich einen Artikel (noch) nicht „perfekt“ finde.

Diese Abenteuer erlebe ich 2025

Zum ersten Mal seit langem soll es Ende 2025 in den Urlaub gehen, und zwar nach Malta. Das werden unsere nachgeholte Flitterwochen, und ich freue mich schon jetzt sehr darauf.

Es werden auch kleinere Fahrten mit Übernachtungen anstehen, einmal für das Upgrade meiner Fachweiterbildung nach neuem Curriculum (an drei verschiedenen Orten und in drei verschiedenen Bundesländern), dann aber auch aus privatem Interesse. 2025 will ich nämlich an die diesjährige Erfahrung mit dem Deutschen Pflegetag (wieder) anknüpfen und häufiger an Messen und Kongressen teilnehmen.

Mindestens einen Raum möchte ich im Jahresverlauf auch in der Wohnung erneuern, also streichen und neue Möbel kaufen. Ob das der kleinste Raum (Flur oder Bad) wird oder was Größeres, wird sich zeigen.

Ich werde mir 2025 generell mehr Zeit für Kreatives nehmen, ob es nun das Bloggen ist oder irgendwas aus dem Social Media-Bereich, oder auch Dinge wie Miniaturen oder Steine bemalen, vielleicht sogar mal wieder töpfern, häkeln oder irgendwas anderes.

Mehr Zeit darf es auch für körperlichen Ausgleich wieder geben. In erster Linie möchte ich hier mindestens 2x/Woche ins Gym, aber Ausgleich bedeutet für mich durchaus auch umfangreichere Haushalts- und Gartenarbeiten.

Meine 7 Ziele für 2025 on point(s)

  • Malta in der 2. Jahreshälfte
  • Abschluss Upgrade der Fachweiterbildung
  • Hälfte der 2. Weiterbildung absolvieren (Fernstudium)
  • Renovierung eines Raums in der Wohnung
  • Mindestens 3 Messen/Kongresse besuchen
  • Mindestens 2x/Woche körperlicher Ausgleich
  • Mindestens 2x/Woche für mind. 2 Stunden kreativer Ausgleich

Mein Motto für 2025 heißt: 

„Pussies don’t fucking make it“

Shirt mit Aufdruck

Lesen wir uns 2025?

Ich freue mich über jeden Kommentar hier oder auch bei Instagram, auch Kontaktaufnahme per Mail (tanja@vegannurse.de) ist gern gesehen, solange es keine Werbung ist.

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4 Comments

  1. Oh, wow! Was für ein Jahr! Das ist ja super, dass es deiner Mutter wieder besser geht! Und Malta wird dir super gefallen, die Insel ist total schön und gut essen kann man auch. Ich wünsche euch eine schöne Reise! Gudrun

    • Tanja

      Vielen Dank – und ich bin gespannt (ist aber ja auch noch lang hin). Vielleicht berichte ich ja irgendwann sogar mal selbst darüber. 🙂

  2. Liebe Tanja,
    was für ein aufregendes Jahr und Glückwunsch zur Hochzeit!
    Bei mir war der Start ins Jahr ähnlich mit Sorgen um meine Mutter. und wie du hilft mir die Kreativität auch sehr!
    Ich wünsche dir alles, alles Gute für 2025, viel Spaß im Urlaub und weiterhin gutes Gelingen im Studium.
    Julia

    • Tanja

      Vielen Dank für die Glückwünsche und guten Wünsche. 🙂
      Tatsächlich habe ich jetzt schon in bestimmt der Hälfte der gelesenen Beiträge mit Jahresrückblicken ähnliche gesundheitliche Sorgen gesehen. Entweder nehme ich das sehr sensibel wahr, klicke entsprechend, oder 2024 war für viele tatsächlich so ein Jahr? Hm.

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